Dienstag, 17. April 2012

Lüdinghausen: Kulturlandschaft - Münsterland


Lüdinghausen und Umgebung gehören mit Sicherheit zu den schönsten Flecken des Münsterlandes. Und Das nicht ohne Grund, denn man findet wohl wenige Regionen mit einer historisch so bewegten und gut erhaltenen Landschaft, besser gesagt Kulturlandschaft. Hier hat man die Chance das Land so zu erleben, wie es früher einmal gewesen sein könnte, vor der Flurbereinigung. Unter dem Begriff Flurbereinigung versteht man ein Programm zur Steigerung der landwirtschaftlich Leistungsfähigkeit, das in großen Teilen Deutschlands dafür gesorgt hat, dass die meisten historische Elemente in der Landschaft fast vollständig zerstört wurden. Einfacher gesagt, Hecken, Wälder und Bäume wurden gefällt, um immer größere Felder zu schaffen, die besser mit dem Traktor zu bewirtschaften sind. Ob die industriellen landwirtschaftlichen Produktionsverfahren wirklich besser sind, lässt sich mit Sicherheit diskutieren, den der enorme Einsatz von Düngern und Giften begründet sich hauptsächlich in der Anfälligkeit von großen Monokulturen. Wie gesagt, es lässt sich an dieser Stelle trefflichst über Sinn und Unsinn streiten. 
Im Münsterland und im Besonderen rund um Lüdinghausen finden sich jedoch noch heute Jahrhunderte alte Hecken, Wallanlagen, Alleen und Wälder, die vom Menschen geschaffen wurden, um das Überleben einfacher und sicherer zu gestalten. Diese Fülle an historischen Elementen in der Landschaft machen den besonderen Reiz und den einzigartigen Wert dieser Region aus. 


Die Münsterländer Parklandschaft, eine Beschreibung, die sich in vielen Reiseführern findet, ist geprägt durch eine intensive und kleinräumige Gliederung durch Alleen, Baumreihen und Hecken. Zwischen diesen Trennelementen befinden sich Felder, Wiesen und immer wieder kleinere und größere Wirtschaftswälder. 

Neben den immer bekannter werdenden Wallhecken, sind Kopfweiden typisch und lassen sich immer wieder in und um Lüdinghausen entdecken. Die Weiden dienten zur Produktion von Feuerholz und Weidenruten, letztere nutze man zum Binden von Körben. Um diese Funktionen zu erfüllen, müssen die Bäume immer wieder gepflegt werden. Aus dem kontinuierlichen Baumschnitt ergibt sich auch die charakteristische und das Landschaftsbild prägende Gestalt der so genannten Kopfweiden. Wirklich gutes Design ist also meistens auch mit einer Funktion verknüpft. Und diese Regel scheint sich sehr gut auf die Münsterländer Kulturlandschaft anwenden zu lassen.  

Am besten erkundet man die Landschaft um Lüdinghausen per Fahrrad, denn das Münsterland ist größtenteils flach und verfügt seit jeher über ein umfangreiches, gut beschildertes Wegenetz.

In den nächsten Tagen, Wochen und Jahren werden Sie in diesem Blog immer wieder neue Vorschläge für Wanderungen und Radtouren online gestellt. Es lohnt sich ab und an mal vorbei zu klicken.

Viel Spaß beim Entdecken!
P. Preiser





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